Lachen Verboden – Eine Analyse zweier Filmen
Die Rolle des Lachens und Humor in dem neuen deutschen Film
Deutschland ist nicht für seine humoristischen Filme bekannt. Der zweite Weltkrieg hat einen großen Dämpfer auf die Stimme im deutschen Film erzeugt und die Spuren davon, tauchen heute noch in Form von einer Schwierigkeit zu lachen oder manchmal eben auch zu lächeln auf. Gute Filme produziert Deutschland schon, ob es mit den Hollywood-Film-Effekts wie in Der Untergang zu finden sind, oder wie mit einem Konsensfilm wie Das Leben der Anderen ist. Sie enthalten etwas dramatisches, etwas mehr Denkenswertes darin. Auch für Horrorfilme ist Deutschland nicht besonders bekannt. Dennoch wird über Deutschland nicht spurlos in der heutigen Filmindustrie gegangen. In Filmen wie Der Untergang, und sowie auch in dem neuen Film Yella gibt es z.B ein Dramastück, das den Leser mit tiefen, offen gelassenen Fragen am Ende lässt. Die stehen im starken Kontrast zum Heimatfilm, der besonders nach dem zweiten Weltkrieg beliebt war. Heimatfilme enthalten eher eine romantische Idee vom Leben in Deutschland. Was heutzutage noch häufiger in Deutschland zu finden ist, ist das Kunstkino. Noch mit starken Erinnerungen an die Nazizeit war Deutschland in den 40er, 50er und 60er Jahren nicht bereit zu lachen, oder eben auch bereit, realistische Darstellung der Nation zu sehen. Die Mehrheit von Filmen, die aus Deutschland kommen sind deswegen häufiger Dramen. Sie wollen noch eher distanzierten. Aber es ändert sich doch langsam. Also bleibt die Frage, warum denn Deutschland lacht, wenn es lacht? Könnte Deutschland gute Komödien produzieren? Diese Semesterarbeit wird das Konzept vom Lachen nach dam zweiten Weltkrieg analysieren, um die Rolle von dem Humor im deutschen Film zu verstehen.
Thomas Hobbes hat gemeint, dass man im wesentlichen, wenn man Humor an etwas findet, es unter anderen über das Unglück und die Dummheit ist. In diesem Moment empfindet man eine Übermacht in sich selbst. Das wäre im heutigen Deutschland Problematik, nämlich weil es besteht noch ein starkes, heftiges Gefühl von Scham und Verantwortlichkeit für das, was in Deutschland unter Hitlers Macht geschehen ist. Es war ein Ereigniss, darüber man nicht lachen soll. Wenn man näher die Rolle von dem Lachen analysiert, kann man es leichter verstehen, wie die Deutschen erst neulich auf ihre eigene Identität kamen, um stolz sein zu können. Hobbes erklärte,
Men laugh at mischances and indecencies, wherin there lies not wit or jest at all… Also men laugh at the infirmities of others…I may therefore conclude that the passion of laughter is nothing but sudden glory arising from a sudden conception of some eminence in ourselves by comparison with the infirmity of others, or with our own formerly: for men laugh at the follies of themselves past, when they come suddenly to remembrance, except they bring with them any present dishonor.[1]
Hobbes meinte weiter,
„Sudden glory is the passion which maketh those Gramces called laughter, and is caused either by some sudden act of their own, that pleaseth them; or by the apprehension of some deformed thing in another, by comparison whereof they suddenly applaud themselves.”[2]
In Gruners Analyse von diesen Zitaten, bewiest er, dass man in dem Moment Lacht, wenn ein Missgeschick von jemand anderes erblickt, und deswegen lacht man mit dem Gefühl, dass man besser als die andere Person ist; es ist dem Gefühl ähnlich, das man in Deutschland „Schadenfreude“ nennt. Die uralte Komikerkunst ist es, einen Spiegel vor das Publikum zu setzen, und es anzuschauen, während es über die eigenen Fehler oder Verschulden lacht.[3] Der Komiker macht sich über das Publikum lustig. Es ist eine menschliche Eigenschaft, und trennt den Menschen von den Tieren. Um zu lachen, muss man ein gewisses Verständnis über die Situation haben, und das Lachen findet dann statt, wenn eine tiefere Reaktion in dem Menschen erreicht wird. Das Lachen kommt dem zufolge auch aus komischen Situationen, und kann als Entlastungsreaktion nach überwundenen Gefahren oder zur Abwendung drohender sozialer Konflikte erscheinen. Die Gründen davon sind vielfältig; das Lachen ist unwillkürlich. Sigmund Freud hat gemeint, dass das Lachen die seelische Energie freisetzt, sogar Nietzsche hat mehrmals erwähnt, dass das Lachen aus der immer wiederkehrenden Angst und Unruhe kommt. Mark Weeks Analyse entdeckt, „the truly ironic reality that amid the ubiquity of images of play and laughter, both in academia and popular culture, laughter had become increasingly ineffectual and genuine laughter increasingly difficult to access.”[4] Um eben dieses Ereignis näher zu analysieren, muss man die Ereignisse im 19. Jahrhundert in Erinnerung haben, um die Darstellung von Humor und Spectacle verstehen zu können. Mit der neuen Volkskultur, kam eine verschwommene Grenze zwischen Wichtigkeit und Leichtsinnigkeit, „serious events were packaged as a spectacle, while entertainment was regarded with a ludicrous gravity, making it difficult to distinguish what it meant to be funny.[5] Was soll man unter Humor und Lustigkeit verstehen? Lacht man öfter aus Unruhe? Was soll man Nach dem Zweiten Weltkrieg unter der Gattung Humor und Lachen verstehen? Damals gab es nichts außer politischen Witzen über alte Nazis zu lachen. Was aus dieser Situation erschienen ist, ist eine unbequeme Reaktion aus etwas Ernstes und Seriöses, und manchmal lacht man wegen des Unbehagens.
Besonders auffallend in dem „Hollywoodartigen Film“ Der Untergang (2004) unter Regie von Oliver Hirschbiegel ist die Glücklichkeit von Juliane Köhlers Figur Eva Braun. Hier kann man ein klares Beispiel von dem „psychologischen Lachen“ beobachten, sie lacht aus Nietsches so genannter „Unruhe“. Das Lachen kommt außerdem im Film selten vor, von weder den Schauspielern noch den Zuschauern, und allerdings aus gutem Grund. Aber es gibt im Film die schöne, berühmte Maria Braun, die Geliebte von Hitler. Man sieht Eva Braun immer mit einem Lächeln auf ihrem Gesicht, ihre glasig gewordenen Augen scheinen alle Ereignisse völlig ausgeschaltet zu haben. Es ist fast störend und unbequem, als sie so fröhlich herumtanzen (kann) und immer lächeln kann, wenn die anderen immer so ernst und seriös sind. Man weiß auch, dass sie nicht nur den Untergang von Hitler sieht, sondern auch von Deutschland. Sie wird so dargestellt, als ob sie das Ende schon akzeptiert hat und deswegen darüber lachen kann; „es ist schon vorbei, warum nicht ein bisschen Spaß haben?“ scheint sie sich zu überlegen. Aber auch für sie ist diese Annerkennung unbequem. Es ist eben mehr aufwühlend, dass Eva Braun nicht als eine einfache gestrickte Figur dargestellt wird; sie ist klug. Wenn sie dumm wäre, wäre die Analyse eben um so viel leichter, deswegen appellieren Komödien öfter an das ungebildete Publikum. Es ist schwierig jemand, der immer am Lachen ist, ernst nehmen. Warum lacht sie denn? Diese Frage kann man mit Hilfe von einigen Theorien eingehen. Sie soll ein erfolgreicher, kluger Mensch gewesen sein, und ist trotzdem immer am Lachen dargestellt. Eben weil man eine solche Beziehung zwischen dem Lachen und der Intelligenz herstellen kann, zieht man den Schluss, dass das Lachen und Lächeln entweder Naivität oder Schlichtheit in der Figur bedeutet.
Was heißt es, wenn man über etwas grausam lacht? Heißt das, dass man eine gewisse Schadenfreude erfährt? In der Psychologie gibt es mehrere Möglichkeiten, den Grund für das Lachen zu beschreiben- Stefanie Köhlers Buch Differentes Lachen erklärt, bei Hobbes, Kant, Bergson und Hegel wird beispielsweise der Komik einer Herabsetzung zugeordnet, während Baudelaire, Nietzsche und Bachtin Vertreter der Komik der Heraufsetzung sind.[6] Köhler erweitert; das Lachen der Herabsetzung sei ein Verlachen, ein „Lachen über“ und beruhe auf „Inkongruenz- und Kontrastkomik“ wohingegen das Lachen der Heraufsetzung ein Grenzen auflösendes, groteskes Lachen sei, ein „Lachen mit“, das einen freisetzt und bejaht und das Kreatürliche anerkennt.[7] Wenn man auf die von Hirschbiegel dargestellte Figur Maria Braun hinschaut, schildert Eva eine Art freudsche, psychologische Verdrängung, in der ihre Angst vor dem Ereignissen des Holocausts in einem nervösen, verdrängten Lachen dargestellt wird.
Die innerliche Spannung in Hitlers Menschlichkeit erregt natürlich viel Kritik über den Film und ist vielleicht auch genau der Grund, warum er so bekannt geworden ist, auch in den USA. Die Menschen „get entertainment out of destruction, and, usually, the more disastrous is the destruction, the more we enjoy it.”[8] Aber es ist auch wichtig zu verstehen, dass Hitler menschlich dargestellt werden soll, sonst wäre es, als ob er ein zufälliges Unheuer-Dämon wäre, der nur einmal und nur zufällig existieren konnte. Das ist aber nicht der Fall, und es ist doch bösen Menschen möglich an die Macht zu kommen. Deswegen sind solche Filme wichtig, die Hitlers Menschlichkeit darstellen. Wenn man spaß über Hitler machen soll, um ihn Menschlich zu machen und zu verstehen, dann war es eben so. Hitler ist einer der größten Mörder der Welt, und der Zuschauer muss die ganze Zeit mit seinen eigenen Gefühlen über Hitlers menschliche Schilderung kämpfen. Im Film sieht man Hitler nicht als Verbrecher, sondern als Liebhaber, am Lächeln, mit Empfindlichkeit. Man sieht Hitler als Onkel und als Mann, und deswegen darf man nicht sagen, dass Hitler herzlos war.
Es ist sicher, dass Hitler als Symbol, das Hitlerbild, seit dem Weltkrieg her wies viele Änderungen an. Rudolph Herzogs Analyse von dem Lachen nach dem zweiten Weltkrieg hat gemeint, dass Deutschland sich erst mit Hitler und seinen Taten einverstanden sein müsste, um darüber zu lachen. Sie können es aber nicht vergessen, und um das Thema leichter zu machen, wird es zuerst humorvoll gemacht um die Situation zu erleichtern. Hitler als Symbol wurde verulkt, und wenn man nichts anderes tun kann, teilt er mitten im Krieg eine Botschaft wie Charlie Chaplins, The Great Dictator (1940) mit. Mel Brooks hat den Führer 1968 stark verspottet; sein „Führer,“ der ein homosexueller Tanzer und Singer in The Producers war, gehört zu der erfolgreichsten Musicals der letzten dreißig Jahre. Es scheint, als ob Amerikaner endlich über Hitler lachen konnten. Es gibt eine gewisse Methode, die Terrence Des Pres zusammengestellt hat,[9] mit der man auf die Ereignisse von dem Holocaust eingehen sollte. Vielleicht die wichtigste ist, die; „The Holocaust shall be approached as a solemn or even sacred event with seriousness admitting no response that might obscure its enormity or dishonor its dead.“[10] Dies ist das, was in Bezug auf die Filme, die einen humoristischen Blick über Hitler anbieten, in Frage gestellt wird. Ist es okay, über Hitler zu lachen? Gruner meinte ja, nämlich deswegen, weil „it does not decrease the significance of the Holocaust; it reduces Hitler to human dimensions so that people can see him as something other than the evil demon promoted by the historiography of the 1950s.“[11]
Die Beerdigung und Verbrennung von den beiden Hauptpersonen bestätigt das angenommene Ende von dem zweiten Weltkrieg. Eine Bestätigung, die in der Realität den Menschen nie erlaubt wurde. Also ist allerdings Der Untergang keine positive Darstellung von Hitler und dem Holocaust. Aber erlaubt wird, vielleicht nur eine neue Sichtweise auf den zweiten Weltkrieg, und eher vielleicht ein Verständnis. Vielleicht war es eher der Stil als die Zeit, das Deutschland brauchte. Hitler, ein Film aus Deutschland erschien im Jahre 1977 von Hans-Jürgen Syberberg und musste sich der Kritik aussetzen. Es ist leichter Hitler als ein einmaliges Unheuer zu verstehen als jemand, der wieder vorkommen könnte. Man folgt gleich der Handlung, und dann zur Mitte der Laufzeit bemerkt man, dass man Mitleid mit Hitler fühlte. Wichtig ist im Film zu sehen ist, dass Hitler lächelt. Gruners Interpretation bedeutet den Zusammenfassung, “we enable ourselves to momentarily, at least, feel superior to that final process which will take away from us all that we know and all that we have known.”[12] Gruner erweitert: „when we laugh at Hitler we dismiss the metaphysical, demonic capabilities accorded to him by postwar apologists.“[13] Aber Hitler ist ein Mensch, und er hat schlechte Taten vollbracht. Eben mehr mythisch ist, dass die Körper von Hitler und Eva Braun nie gefunden worden sind, da sie verbrannt wurden. Ein Kritiker hat durch seine Fragen eine Hypothese aufgestellt,
Warum dürfen wir Hitler und Goebbels nicht sterben sehen? Werden sie durch das Nicht-zeigen nicht erst recht zu mythischen Figuren? Warum verdienen sie einen so würdigen Abgang, während alle anderen guten und schlechten Deutschen abgeknallt werden? Was für ein Verdrängungsvorgang entspinnt sich da vor unseren Augen?[14]
Der Film macht es Endgültig, dass Hitler gestorben ist, und damit ist das die Bestätigung der deutschen Vergangenheit.
Heute versucht man in Deutschland noch herauszufinden, was es bedeutet, Deutscher zu sein. Die Narben verbleiben, und irgendwelcher Versuch, die deutsche Identität zu feiern, wird von jemandem angegriffen. In den Medien findet man leicht schon Angst vor einem wiederkehrenden Nationalstolz in Deutschland; in einem Artikel aus The Jewish Daily äußerte Rabbi Brad Hirschfield wie möglich gefährlich die modernen Versuche sind, einen deutschen Nationalstolz zu haben;
Whatever good feelings are created by this process will ultimately sour. The sad truth is that in attempting to generate national pride, most nations do skip those portions of their national story of which they are not proud. Ironically, in so doing they fail to create the kind of deep pride for which they yearn. Instead, they create a short-term ethnocentric nationalism that is usually followed by a longer-term collapse in any form of national pride or commitment.[15]
Manche Leute sind immer noch nicht bereit darauf zu sein, dass Deutschland wieder „okay“ ist, und dass die jüngere Generation endlich den Affen auf ihren Schultern von dem Holocaust wegschieben. Müssen sie immer dafür bezahlen? Hirschbiegels ganzes Argument richtete sich nach einer Kampagne, die deutsche Kultur neu zu definieren. Aber anscheinend protestiere jüdische und Muslime Gruppen und fühlen, „that the demand for a defining German culture inevitably evoked memories of the Nazis and their völkisch ideology.”[16] Jetzt in Deutschland gibt es vielleicht schon etwas zum Lachen. Die jüngere Generation geht immer noch um die Ereignisse der vergangenen Tage, aber findet schon ihre eigene Individualität in Filmen. Von 2000 bis 2011 sah in Deutschland eine Gruppe von Komödien; Mädchen, Mädchen (2001), Moonlight Tariff (2001), Der Schuh des Manitu (2001), Enlightenment Guaranteed (2002), 7 Zwerge – Männer allein im Wald (2004), The Edukators (2004), Kebab Connection (2005), Keinohrhasen (2007), Männerherzen (2009), Dreiviertelmond (2011), Hotel Lux (2011), unter anderen. Aber der Humor der im heutigen Deutschland zu finden ist, ist eine Art trockenen Humors, wofür Deutschland bekannt ist.
Eine Analyse von Christian Petzholds Yella (2007) soll anhand von Beispielen eine thematische Auswertung der äußerst umfangreichen Argumentierung von dem Lachen und von den Humortheorien bringen. Man kann kaum eine Komödie aus Deutschland analysieren, ohne den Versuch eines Verständnis zu machen, warum jemand in Deutschland lacht. Die Komödien, die heute in Deutschland prämieren, ähneln eher der amerikanischen Art Komödie, und selber die Komödien aus Amerika sind beliebter als das, was meistens aus Deutschland kommt. Amerikanische Komödien besitzen das Feld. Um vielleicht die Rolle des Lachens und Lächeln im deutschen Film gründlicher zu verstehen, ist Yella angebraucht, da da Lachen nur fast einmal im Film zu finden ist. Sie lacht in Übermut, und in einer Art kindlichen Fröhlichkeit. Man kann davon eingehen, dass Drama Yella mit der Abwesenheit vom Lachen, ein „typisches deutsches“ Drama ist, die ein gewisser politischer Realismus aufgeweist ist, der das kapitalistische ausbeuter System analysiert. Um solchen Problemen muss die gegenwärtige Generation eingehen. Immer wieder ist der Zuschauer mit der Frage von Verantwortlichkeit konfrontiert. „Du weißt ja was ich hier mache Yella“ sagte Phillipp in Bezug auf den Betrug seiner Geschäftspartner, und sie sagte, dass es ihr egal ist. Sie ist keine normale Heldin, insbesondere Hinsichtlich zu ihre Sucht nur nach Glücklichkeit, und nicht Gerechtigkeit. Interessanterweise wird die Geschichte in Form eines Nachlebens dargestellt, und das nachleben ist überhaupt nicht Ideal, sondern es stellt dar, das Problematik das kapitalistische System und die Unehrlichkeit im Leben hinderlich wird. Insofern erzählt der Film eine Wahrheit von Leben, und keine verschönerte Darstellung. Man kann vielleicht als Botschaft des Films verstehen, dass jeder lügt, um weiter im Leben zu kommen. Niemand ist echt, alles ist eine Geschäftsbedingung, und der der am klügsten im Spiel ist, gewinnt. Anke Biendarras Analyse von Yella lenkt die Aufmerksamkeit auf den Ökonomischen Blickwinkel des Films. Darauf, im deutschsprachigen Raum die „postmillennial aesthetic production demonstrates how painfully aware German-speaking Artists are of the „flip side“ of global capitalism, echoing Heiner Müllers assessment that the phantom of a free market society finally replaced the ghost of communism,”[17] Biendarras führt den Gedanken weiter: “In Petzholds oeuvre most characters have no real stake in the world and seem to exist in an in-between realm, yet they are also archetypes of our present. Their parallel existence unfolds in a universe of ghost-like data transfers, deregulated economies, and social fragmentation.”[18] Es ist angebracht, dass die Hauptfigur Yella als ein Geist existiert, der durch das Leben und die Szenen schwebt. Yellas Leben ist auch immer unterwegs, sie scheint immer irgendwohin zu fahren aber eigentlich ist ihre Reise nicht über die eigentliche Brücke gekommen. Sie kommt nicht weiter, und die Brücke, von der sie gestürzt ist, symbolisiert das Leben und das Endziel, das sie nicht erreichen konnte, sie ist einfach über die linke Seite gestürzt. In ihrem Kopf fährt sie immer weiter.
Damit der übertragene Sinn in Betracht kommt, muss man einen Schritt zurücktreten, um dabei auch die Nachforschung des Lachens und Humors ein beziehen; es muss die angeführte Klassifizierung des Lachens in verschiedenen Kategorien verstanden werden. Es ist als ob Yella sich in einer Art Fegefeuer, mit unabsolvierten Problemen befindet. Vielleicht weil sie so unsicher ist, kann sie dieses Gefühl vom Lachen und Lächeln nicht erreichen. Das gleiche Untersucht auch Freuds Verdrängungstheorie. Im deutschen Film bedeutet das Lachen etwas spezifisches, ein Gefühl, das sehr schwierig zu erreichen ist; ein Gefühl, das verdient werden soll. Yella ist der letzte Teil von Christian Petzholds Gespenter-Trilogie , als Regisseur zeichnete er sich als Regisseur aus der „allows himself to narrate social and economic occurrences and emotional conditions that do not lend themselves necessarily to filmic portrayals” und damit kann Petzhold “investigate the immanent borderscapes that make up the heart of late capitalistic Germany”[19] Im Wesentlichen, der Film geht um Yellas Versuch Glücklichkeit zu finden. Durch die Bemerkung von Ben, ihr ehemaliger Mann, weiß man dass Yella „läuft anders, wenn sie erfolgreich ist.“ Sie vertraut sich. Yella erklärt, dass sie schuldig für Bens Untergang fühlte, und deswegen ihm das extra genommene Geld schicken möchte. Phillip erklärte, Ben hat sie so was erzählt, und dass es nicht war ist, und das Yella ein schönes, erfolgreiches Leben verdient hat. Yellas Versuch immer weiter nach Westen zu kommen, ist ihr Versuch wie viele „Women in particular experiences the social and economic degradation of unemployment in the de-industrialized regions of East Germany.“[20] Yellas enge Beziehung zu ihrem Vater macht es auch deutlich, dass sie doch eine enge Beziehung zu ihrer Heimat fühlte, und besonders zu Ben und die ökonomischen Situation, die es unmöglich für sie machte, dort zu bleiben. Auf dem Telefon mit ihrem Papa, liegt sie wie ein fröhliches Mädchen auf dem Bett und sagte „Papa, mir geht’s gut. Ich arbeite!“ erfolgreich zu sein heißt glücklich zu sein, und sie will Erfolgreich zu sein, also muss sie sich umziehen. Yella lacht immer wenn sie mit ihrem Papa spricht, er ist eine Quelle des Trostes und Glücks. In einer anderen Szene fragte Phillipp Yella, ob sie „ihre Gesichte gesehen hat, mit 53%.” Yella lässt ihren Kopf rückwärts fallen und lächelt, stolz auf die Situation, auf die Blödheit der Firma, auf ihre Obermacht in der Situation, weil sofort als der Mann unbequem fühlte, hat sie die Macht in einer Situation in der sie sonst normalerweise Sprachlos in der Ecke sitzt. Wie Petzold selber gemeint hat, Filme sollen die Gegenwart erzählen; [21] also ist es Yellas Funktion eine ehrliche, echte Realität zu zeigen, eine Welt, die wirklich existiert, eben auch wenn sie nicht wirklich darin ist. Petzolds Erzählungen zeigen eine Wahrheit, sie zeigen die Gegenwart und die Lügen und Bösen, die damit hergehen.
Man merkt Yellas Unbequemlichkeit in ihren Gesichtsausdrücken und körperlichen Reaktionen; als Phillipp ihn erklärte, dass er sie liebt und dann sie küsst, steht sie nur still, unbeweglich. Yella ist in ihrer Umgebung und im Leben so verwirrt, dass sie in einer Art freudschen Verfremdungseffekt gebannt ist. Eine reale Welt ist ihr Fremd. Sie ist in so viele Richtungen zerrissen; durch das Leben zu Hause hat sie sich verantwortlich dafür gefühlt, für ihre gescheiterte Ehe, für ihr Sehnen nach dem erfolgreichen Leben, und für ihre Lust nach dem Gefühl mit Phillipp als Geschäftspartnerin; sie kann nicht glücklich sein. Auch wenn sie ihn küsst und mit ihm schläft, starrt sie ihn an, ohne Freude, als ob sie noch so von ihrer Vergangenheit gestört ist, dass sie richtiges Glück nicht haben oder erfahren kann. Genau solche Gefühle plagt Deutschland jetzt und macht Deutschland unfähig das Lachen leicht zu benutzen. Das am imposanteste Lachen im Film ist in der Szene zu finden, und als die beiden versuchen, ein Geschäftsvorhaben zu gewinnen, und als der eine Geschäftsmann genau die selbe Geste macht, die Phillipp gemacht hat, im Versuch die andere Firma nervös zu machen. Als Yella seine seltsame Haltung bemerkt, genau als der Mann dachte, dass er sie Nervös machen wird, ist sie in Gelächter ausgebrochen. Warum lacht sie hier? In dieser Szene merkte Yella die lustige Ähnlichkeit zwischen dem, was sie und Philipp machen, und was die Firmen machen; es ist das gleiche Spiel, und die Frage ist nur, wer besser spielt? Yella lacht, weil sie diese Verbindung macht; in dem Moment sieht sie wie einfach das ganze Spiel ist, und wie die Kreise immer wieder kehren. Sie lacht in Übermut in der Situation. Kurz danach versucht Yella Phillip nach Hause zu bringen, wobei er aggressiv erklärt, er will dieses Leben nicht. Er will kein „Zuhause“; in diesem Moment widerlegt Phillipp auch die Beziehung des Films als Anti-Konsensfilm, und Lehnung eine Suche nach Heimat ab. Deutschland versteht die Wichtigkeit in dem Lachen, und was es bedeutet wenn man lacht. Für Deutschland geschmackslose Filme drehen zu können, braucht es vielleicht noch Zeit, und vielleicht ist Amerika noch zu Junge, so ein Verständnis über die tiefere Bedeutung von Komödie verstehen zu können.
Literaturverzeichnis
Abel, Marco. “‘The cinema of identification gets on my nerves’: Interview with Christian Petzold.” Cineaste 33.3 (2008). <http://www.cineaste.com/articles/an- interview-with-christian-petzold.htm>.
Biendarra, Anke S. “Ghostly business: place, space, and gender in Christian Petzold’s Yella.” Seminar: A Journal of Germanic Studies 47, no. 4 (September 1, 2011), 465–478.
Carter, Raymieco A., and Leila Villaverde. “Laughing at Ourselves (in the Dark): Comedy and the Critical Reflections of Social Actions.” Taboo (Spring-Summer 2007).
Gruner, Charles R. The Game of Humor: A Comprehensive Theory of Why We Laugh. (Piscataway: Transaction Publishers, 1997).
Herzog, Rudolph. Heil Hitler, Das Schwein ist tot! : Lachen unter Hitler : Komik Und Humor im Dritten Reich. (Frankfurt am Main: Eichborn Verlag, 2006).
Köhler, Stefanie. Differentes Lachen Funktion, Präsentation und Genderspezifik der Ridicula im Zeitgenössischen englischen Roman. ZAA Studies. Stauffenburg, 1997.
Weeks, Mark. “Beyond a Joke: Nietzsche and the Birth Super-Laughter.” The Journal of Nietzsche Studies 27, no. 1 (2004): 1–17. doi:10.1353/nie.2004.0007.
[1] Gruner, Charles R. The Game of Humor: A Comprehensive Theory of Why We Laugh. Piscataway: Transaction Publishers 1997 13.
[2] Gruner, The Game of Humor: A Comprehensive Theory of Why We Laugh, 13.
[3] Carter, Raymieco A., and Leila Villaverde. “Laughing at Ourselves (in the Dark): Comedy and the Critical Reflections of Social Actions.” Taboo (Spring-Summer 2007).
[4] Weeks, Mark. “Beyond a Joke: Nietzsche and the Birth Super-Laughter.” The Journal of Nietzsche Studies 27, no. 1 (2004): 2.
[5] Weeks, “Beyond a Joke: Nietzsche and the Birth Super-Laughter,” 2.
[6] Köhler, Stefanie. Differentes Lachen Funktion, Präsentation Und Genderspezifik Der Ridicula Im Zietgenössischen Englischen Roman. ZAA Studies (Stauffenburg, 1997)23).
[7] Köhler, Differentes Lachen, 23.
[8] Gruner, The Game of Humor: A Comprehensive Theory of Why We Laugh, 43).
[9] Sehe Herzog, Rudolph. Heil Hitler, Das Schwein Ist Tot! : Lachen Unter Hitler : Komik Und Humor Im Dritten Reich. Frankfurt am Main: Eichborn Verlag, 2006.
[10] Herzog, Rudolph. Dead Funny: Telling Jokes in Hitler’s Germany. Translated by Jefferson Chase (Brooklyn: Melville House, 2012) 235.
[11] Herzog, Dead Funny: Telling Jokes in Hitler’s Germany, 235.
[12] Gruner, The Game of Humor: A Comprehensive Theory of Why We Laugh, 41.
[13] Ibid, 41.
[14] Wenders, Wim. “Tja, dann wollen wir mal – Warum darf man Hitler in ‘Der Untergang’ nicht sterben sehen? Kritische Anmerkungen zu einem Film ohne Haltung” Die Zeit. Oktober 21, 2004.
[15] Siehe Hirschfield, Brad. “Promote National Pride in Germany, but Be Faithful to History.” The Jewish Daily Forward, December 30, 2005. http://forward.com/articles/1853/promote-national-pride-in-germany-but-be-faithful/.
[16] Rippert, Ulrich. “Pride in Germany-an Absurd Debate.” International Committee of the Fourth International no. World Socialist Web Site (April 18, 2001). http://www.wsws.org/en/articles/2001/04/germ-a18.html.
[17] Biendarra, Anke S. “Ghostly Business: Place, Space, and Gender in Christian Petzold’s Yella.” Seminar: A Journal of Germanic Studies 47, no. 4 (September 1, 2011), 465.
[18] Biendarra, Anke S. “Ghostly Business: Place, Space, and Gender in Christian Petzold’s Yella.” Seminar: A Journal of Germanic Studies 47, no. 4 (September 1, 2011), 466.
[19] Abel, Marco. “‘The Cinema of Identification Gets on my Nerves’: Interview with Christian Petzold.” Cineaste 33.3 (2008). <http://www.cineaste.com/articles/an- interview-with-christian-petzold.htm>.
[20] Biendarra, Anke S. “Ghostly Business: Place, Space, and Gender in Christian Petzold’s Yella.” Seminar: A Journal of Germanic Studies 47, no. 4 (September 1, 2011), 467.
[21] Siehe Christian Petzold. “Nie mehr Himmel, nie mehr Tag.” Die Zeit September 1, 2005: 45.